Das Schulzentrum Kreuzau produziert seinen Strom fortan selbst. Auf den Dächern von Gymnasium, Realschule und Hauptschule hat der Euskirchener Solarspezialist „F&S solar" mehr als 1000 Solarmodule installiert, die rund 60 Haushalte mit umweltfreundlich erzeugtem Strom versorgen können. „Mit gut 244,4 Kilowattpeak produzieren die modernen Module voraussichtlich mehr als 221.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr", so F&S-Geschäftsführer Georg Schmiedel.
„Es ist für mich faszinierend, dass man auf Dächern, die bislang nicht genutzt wurden, jetzt die Möglichkeit hat, absolut sicheren und sauberen Strom zu produzieren und das die nächsten 30 Jahre lang", sagte er anlässlich einer Vertragsunterzeichnung, die das Solarkraftwerk am Montagnachmittag in die Hände der Rurenergie legte.
Das Besondere an der Photovoltaik-Anlage sei, so Schmiedel, dass der Strom zu einer Tageszeit produziert werde, da der Betrieb in der Schule auf Hochtouren laufe. „Da liegt es natürlich nahe, dass der Strom, der auf dem Dach produziert wird, auch direkt in der Schule verbraucht wird", so Schmiedel, der in seiner Rede vor allem eine Lanze für die dezentrale Stromerzeugung brach. Dezentrale Stromversorgung bedeute unter anderem auch, dass man sich die Diskussionen um neue Überlandnetze sparen könne und damit auch die Kosten und Bürgerproteste. Nur in ihrer dezentralen Realisierung seien erneuerbare Energien sinnvoll.
Schmiedel freute sich besonders darüber, dass die Photovoltaik-Anlage auf einer Schule gebaut wurde. „Es ist sehr gut, wenn Schülerinnen und Schüler vor Ort erleben können, wie Energieversorgung heute aussehen kann." Und damit die jungen Leute die Sonnenstromproduktion auf dem Dach auch in Zukunft optimal visualisieren können, versprach der F&S-Geschäftsführer dem Schulzentrum eine Computeranlage, mit der man das Auf und Ab der Stromproduktion von morgens bis abends, aber auch im Verlauf des gesamten Jahres immer bestens im Auge habe.
Mit der neuen Solaranlage auf dem Dach des Schulzentrums in Kreuzau hat die Rurenergie GmbH nach dem Solarpark Inden, der ebenfalls von „F&S solar" errichtet wurde, ihr zweites Projekt seit der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens – bestehend aus dem Kreis Düren, der Stadtwerke Düren und der Sparkasse Düren – umgesetzt. „Mit dieser Anlage werden jährlich allein 125 Tonnen CO2 eingespart", so Heinrich Klocke, Geschäftsführer der Stadtwerke Düren. Allein diese Tatsache sei bereits die Investition von 480.000 Euro wert gewesen. Dirk Hürtgen, Geschäftsführer der Rurenergie, fügte hinzu, dass die Solarmodule auch dann noch umweltfreundlich seien, wenn sie nach vielen Jahren wieder von den Schuldächern abmontiert werden müssten. „Denn die Silizium-Module sind recyclebar und belasten so nicht zukünftige Generationen."
Auch die drei Schulleiter freuten sich über ihr neues Solardach, dass fortan nicht nur Thema im Physikunterricht, sondern auch in der Sozialwissenschaft sein werde. „Damit leisten wir nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern lassen erneuerbare Energien für unsere Schüler auch direkt erlebbar werden", so Schulleiter Wolfgang Röther.
Landrat Wolfgang Spelthahn erklärte, dass die Anlage auf dem Schuldach ein weiterer Schritt zum Ziel sei, den Kreis Düren in „nicht allzu ferner Zukunft" einmal allein durch erneuerbare Energien mit Strom zu versorgen. Spelthahn pflichtete Schmiedel bei, dass es wichtig sei, auf viele Einzelprojekte zu setzen und damit auf die dezentrale Stromgewinnung direkt vor Ort. Er bedankte sich beim F&S-Geschäftsführer vor allem für die zugesagte Computeranlage, die es ermögliche, den Schülerinnen und Schülern vor allem die „Sinnhaftigkeit vor Ort produzierter Energie" deutlich werden zu lassen. Junge Leute über die Möglichkeiten regenerativer Energien aufzuklären, sei eine „entscheidende Weichenstellung für die Zukunft", so der Landrat.