Der Energie- und Infrastrukturmarkt bietet eine Vielzahl an Technologien und innovativen Entwicklungen. Werden diese allerdings nicht zielgerichtet in bestehende Unternehmensabläufe integriert, kann der gewünschte Fortschritt nur schwer erreicht werden. Unser Startup der Woche, Sprungwerk, hat dieses Problem erkannt und bietet seinen Kunden daher die notwendigen Schnittstellen und ein systematisches Prozessmanagement. Was das Startup dabei besonders macht, erfahren wir im Interview mit Co-Founder Sebastian Welzel.
Hallo Sebastian. Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast! Wir starten auch schon mit der ersten Frage: Würdest du uns kurz die Kernidee hinter Sprungwerk vorstellen?
Gerne! Unser Motto lautet: "Wir erledigen das." Und damit meinen wir, dass wir Prozessdienstleistungen für die Bereiche Energienetz und Infrastruktur bereitstellen.
Und was bedeutet das konkret?
Wie ich es gerade schon angesprochen habe, übernehmen wir komplexe Prozesse im Energienetz und Infrastrukturbereich – „end to end“ – mit allen Schnittstellen und auf unserer IT oder der IT des Auftraggebers. Unsere maßgeschneiderte IT-Integration und Automatisierung ermöglicht also schnell eine bessere Qualität zu geringeren Kosten. Auf diese Weise verbinden wir Business Process Outsourcing mit intelligenten IT-Lösungen. Unser erstes Produkt ist eine Prozesslösung über eine digitale Plattform für den Haus- bzw. Netzanschluss von Strom, Gas oder Wasser für Stadtwerke.
Verstehe. Woraus bildet sich denn deiner Meinung nach euer USP? Was veranlasst bspw. ein Stadtwerk, euch als externen Dienstleister mit ins Boot zu holen?
Auf jeden Fall unser Prozessoutsourcing verbunden mit intelligenter IT-Integration. Diese Elemente bieten den Auftraggebern Lösungen in mehreren Bereichen: <br>
(1) Fokussierung der eigenen Ressourcen im Kerngeschäft <br>
(2) IT-Integration nach Maß <br>
(3) Digitalisierung über Plattformlösungen und echter Kundenmehrwert <br>
(4) Prozessdienstleister mit Fachkompetenz. <br>
Die Kombination dieser Bereiche ist das Alleinstellungsmerkmal der Sprungwerk GmbH. Wettbewerber gibt es zwar in den einzelnen Bereichen, in der Kombination aller Bereiche aber nicht.
Auf mich wirkt es so, als müssten eure Leistungen sehr individuell an die jeweiligen Unternehmen angepasst werden. Ist das richtig?
Teilweise. Grundsätzlich ist es so, dass wir energiewirtschaftlich erfahrene Mitarbeiter mit bewährten IT-Werkzeugen und dem Prozessoutsourcing verbinden. Der fachliche Hintergrund ist dabei (auch bedingt durch die Regulierung) bei den Auftraggebern sehr ähnlich, auch die grundsätzlichen Anforderungen an IT und Schnittstellen. Das Pricing-Modell besteht daher aus geringen Initialisierungskosten (<10 TEUR), einer monatlichen Bereitstellungspauschale und einem Preis pro Geschäftsvorfall (z.B. Hausanschlussprozess).
Du hast gerade schon Stadtwerke als potenzielle Kunden angesprochen. Möchtet ihr mit euren Leistungen auch noch andere Zielgruppen adressieren?
Auf jeden Fall. Als Zielgruppe in der Energiewirtschaft sehen wir die ca. 900 Stadtwerke mit Strom- und/oder Gasnetz und Messstellenbetrieb. Weiterhin adressieren wir Infrastrukturbetreiber wie Wasserverbände, Unternehmen zum Glasfaser-/Breitbandausbau aber auch Bauträger, Anlagenbetreiber (z.B. für PV-Module) und weitere technische Dienstleister in Deutschland. Wir konzentrieren uns auf den deutschen Markt, bereiten aber ein Angebot im europäischen Ausland perspektivisch vor.
An deine letzte Aussage ankünpfend würde es mich noch interessieren, wo ihr gerade mit dem Auf- und Ausbau von Sprungwerk steht.
Wir sind gerade im Personalaufbau und führen intensive Gespräche mit unterschiedlichen Unternehmen über unsere Produkt "Haus-/Netzanschluss" aber auch "Auftragsmanagement Baudienstleister". Der erste Auftrag mit einem technischen Dienstleister läuft seit Jahresbeginn. Das Produkt "Hausanschluss" ist vollständig vorbereitet und einsatzbereit. Parallel bereiten wir den Einsatz von "Robotic Process Automatisation" mit einem Partner vor. Der Vertrieb läuft seit Jahresbeginn (mit unserem Auftritt auf der E-World-Messe in Essen) an und steht zurzeit im Mittelpunkt unserer Aktivitäten.
Vielen Dank für das spannende Interview, Sebastian! Wir wünschen euch auch weiterhin viel Erfolg und spannende Projekte. Interessenten können außerdem gerne einen Blick in eure Energieloft Calls werfen, in denen ihr weitere Informationen zu euren Leistungen bereitstellt und auf der Suche nach Entwicklungspartnern seid.
Weitere Video-Beiträge zum Thema:
-
Energieloft Startup der Woche 1970-01-01 00:00:00
Mehr zum Start-Up der Woche finden Sie hier -
EnergieLoft Kommentare deaktiviert für Bia ist das Startup der Woche 49: KI-gesteuerte Optimierung von Stromnetzen für Elektromobilität
Bia ist das Startup der Woche 49: KI-gesteuerte Optimierung von Stromnetzen für Elektromobilität
Elektroautos sind aufgrund wirtschaftspolitischer und umweltbedingten Entwicklungen auf dem Vormarsch. Allerdings sind unsere Stromnetze nicht auf... -
EnerNext ist das Startup der Woche 17: P2P energy trading
Die Möglichkeit einer dezentralen und unmittelbaren Energieversorgung hat sich mittlerweile fest in der Debatte um zukunftsträchtige...